THE ELECTRONIC NEWSLETTER

Face The Music Germany

Ausgabe #8

Copyright 1998 FACE THE MUSIC Germany


Phil & Eric vernetzt

Wie prophezeit, sind Richard Tandy und Dave Morgan nicht die einzigen von ELOs Musikern geblieben, die sich im Netz tummeln: Inzwischen haben sie Gesellschaft bekommen von Phil Bates und Eric Troyer, die sich nun auch mit einer eigenen persönlichen Homepage im Web präsentieren.

Screenshot: Phil Bates' Homepage Screenshot: Eric Troyers Homepage Die beiden Musiker von ELO Part II haben sich mächtig ins Zeug gelegt und optisch und inhaltlich sehr ansprechende Websites veröffentlicht, deren Besuch sich wirklich lohnt!
Der Sänger und Gitarrist Phil Bates bietet dem Surfer eine vorbildliche Homepage: Neben einer ausfährliche Autobiografie Phils, einer Reihe von Fotos sowie Links findet man hier auch eine Übersicht über vergangene und zukünftige Konzerte, Kritiken zu Alben, Videos und Gigs und einen Shop, bei dem man zahlreiche Werke aus Phils vielseitigen Schaffen erwerben kann. Erwähnenswert ist auch die eindrucksvolle Diskografie!
Die Homepage des Sängers und Keyboarders Eric Troyer braucht sich dahinter nicht zu verstecken: Bei ihm findet man neben der obligatorischen Biografie eine ziemlich eindrucksvolle Liste von Künstlern und Werken, bei denen er als Sessionmusiker dabei war, sowie alles über seine Arbeit als Jinglekomponist und -produzent mit David Shapiro. Auch bei Eric gibt es einen (noch ausbaufähigen) Shop. - dmh -


Alle Freiberger im WOM Journal

ELO Part II

und FTM Germany Redaktion

WOM Journal, die Zeitschrift der Plattenfirmenkette "World Of Music", berichtete in ihrer Ausgabe vom September '97 auf Seite 34 unter dem Artikel "Kult GmbH & Co KG", über Fanclubs. Vorgestellt wurden unterschiedliche Clubs von den BEATLES; ELVIS; KELLY FAMILY; PRINCE; PUR; U 2 und einen ELO Fanclub: FACE THE MUSIC GERMANY kommt dabei auch ganz gut weg. Als Foto wählte die Redaktion nicht das hier abgebildete "offizielle WOM Journal Foto", welches die FTM GERMANY Redaktion in Suhl mit ELO. PART II backstage am 19.06.97 aufgenommen hatte, sondern das große Gruppenbild vom 2. FTM Germany Fantreffen in Freiberg, Sachsen (Okt '96). Somit sind alle Teilnehmer vom Freiberger Fantreffen im WOM Journal verewigt und wurden von 800 000 Lesern in 296 218 Ausgaben gesehen. Toll, nicht! - gutt -


The Best Of - Live

ELO Part II: The Best Of Live Ein thematisches Weltraum-Cover für ein 8-seitiges Booklet, in dem die Geschichte von ELO und ELO PART II von Arthur Davis beschrieben wird. Die CD ist in UK bei Carlton Sounds 30360 00722 erschienen. Die Spielzeit beträgt 61:21 und enthält zwar wiederum nur Titel von ELO, jedoch in leicht geänderter Reihenfolge und Auswahl als auf der dänischen "All Time Greatest": Auf der englischen "The Best Of - Live" gibt's STANDIN' IN THE RAIN; EVIL WOMAN; CAN'T GET IT OUT OF MY HEAD, natürlich wie auf allen "One Night" Ablegern inklusive unterschlagener ELDORADO OVERTURE. DO YA; ROCKARIA!; MR. BLUE SKY; TELEPHONE LINE; STRANGE MAGIC; SWEET TALKIN' WOMAN; SHOWDOWN; HOLD ON TIGHT; TURN TO STONE; ROCK'N'ROLL IS KING; LAST TRAIN TO LONDON; LIVIN' THING; ROLL OVER BEETHOVEN. Interessanterweise wurde sie lizensiert von der Roba Music Verlag GmbH, also eine deutsche Firma, welche die Rechte daran hat. Wie schon erwähnt, ist kein einziges Stück von ELO PART II darunter, vermutlich wollte da wohl jemand ganz auf Nummer sicher gehen. Dafür sieht sie sehr schön aus. - gutt -


Best Of Electric Light Orchestra Part II

The Best Of Electric Light Orchestra Part II

Noch eine weitere Veröffentlichung des "One Night"-Materials erschien diesmal vermutlich in Österreich. Jedenfalls ist die Urheberrechtsgesellschaft nicht die GEMA, BIEM oder STEMRA, sondern AUSTRO und MECHANA. Die Plattenfirma nennt sich EURO TREND und die Bestellnummer ist CD 157.437. Der Labelcode ist LC 6369 und das Logo vom Grünen Punkt fehlt auch nicht. Lizensiert wurde sie von der Mediahaus Ströbel Produktions GmbH, also wieder eine deutsche Firma. Vielleicht ist es auch eine deutsche Veröffentlichung in einer EU-Rechtsnische.

Das Cover besteht aus einem Deckblatt mit ansprechendem Motiv aber ohne Booklet. Die Titelangaben der 15 Titel die sich auf 55:02 Minuten tummeln, wurde alle fehlerhaft von der "One Night"-CD übernommen, und statt den Apostrophen in den Titeln benutzte man Kommas! Die Titelreihenfolge ist total durcheinander, wobei die Songs aber alle durch Applaus miteinander verbunden sind, und sich so einigermaßen der Eindruck eines so stattgefundenen Konzertes rüberbringen läßt.

DON'T BRING ME DOWN; (ELDORADO OVERTURE); CAN'T GET IT OUT OF MY HEAD; STRANGE MAGIC; SWEET TALKIN' WOMAN; CONFUSION; DO YA; HOLD ON TIGHT; TURN TO STONE; ROCK 'N' ROLL IS KING; LAST TRAIN TO LONDON; ROLL OVER BEETHOVEN; TELEPHONE LINE; STANDIN' IN THE RAIN; LIVIN' THING; ONE MORE TOMORROW.

Somit befindet sich auch ein ELO Part II Song mit dabei, was ja zur Hoffnung Anlaß geben kann. Bekommen habe ich die CD bei Karstadt, und sollte sie nicht ganz "sauber" sein (wie schon damals 1984 die LP "From The Sun To The World" aus der Platinum Collection, welche vom Markt gezogen werden mußte, weil anstatt die GEMA, eine gewisse SUISSA die Tantiemen kassierte), und deshalb auch vom Markt genommen werden müssen, so wird sie ein extrem rares Sammlerteil werden. - gutt -


Nahaufnahme

Am Sonntag, den 3.8.97 wurde beim Musiksender VH-1 Germany wieder einmal ein Special von Paul McCartney gesendet. Unter dem Titel "Nahaufnahme" gab "Sir Paul" ein einstündiges Interview in den legendären Abbey Road Studios (Studio Nr. 3) zum "Flaming Pie"-Album. Er sprach über die Arbeiten an der Anthology-Serie, über seine Ehe mit Linda und natürlich auch von den Aufnahmen zum "Flaming Pie"-Album.

Die Besonderheit bei diesem Interview lag darin, daß Paul auch über die Zusammenarbeit mit Jeff Lynne sprach. Gezeigt wurden kurze Ausschnitte vom Electric Light Orchestra ("Evil Woman"), von Jeff Lynne ("Lift Me Up") und natürlich auch Aufnahmen aus dem "The Mill"-Studio (Pauls Privatstudio in Sussex), wo Jeff an der Akustikgitarre sein Bestes gab. Paul plauderte ganz locker und begeistert über die Zusammenarbeit mit Jeff an dem Album. Paul:

"Er ist wirklich ein guter Produzent, und die Musik von seinem Electric Light Orchestra gefiel mir schon immer."

"Nach dem Ende der Beatles lebte unsere Musik bei ELO weiter. Die Cello-Parts bei ELO klangen wirklich wie Sachen vom "Sergeant Pepper"-Album. Jeff Lynne traf ich über die Jahre immer mal wieder, aber mit ihm zusammengearbeitet habe ich bis zum "Anthology"-Projekt nicht. Das erste mal traf ich Jeff in Südfrankreich, als ich dort in den "Super Burst"-Studios mit Ringo arbeitete. Jeff ist einer der Typen, der nie zeigt, wie gut er ist. Er schlug mich völlig vernichtend beim Tischtennis."

"Ein Jahr nach der Arbeit an der "Anthology"-Serie rief ich Jeff an und fragte ihn, ob er nicht einmal mit mir zusammenarbeiten möchte. So entsand der erste Song mit Jeffs Hilfe, "The Song We Were Singing".

Paul über die Zusammenarbeit mit Ringo:

Ich rief Ringo eines Tages an und fragte, ob er nicht auf meinem neuen Album mitwirken möchte. Das erste Treffen mußte verschoben werden, da Ringo mit Grippe im Bett lag. Als es dann endlich klappte, nahmen wir das Stück "Beautiful Night" auf. Wir hatten soviel Spaß an dieser Aufnahme, daß wir noch einige Zeit weiter jammten. Ringo am Schlagzeug, ich am Baß und Jeff an der Gitarre. Aus dieser Session entstanden drei Songs, zwei davon sind auf dem Album und der andere liegt noch auf Eis."

Dieses Interview mit Paul hätte sicherlich dazu beigetragen, Jeff Lynne wieder in aller Munde zurückkehren lassen, wäre dieses Interview nicht gerade bei VH-1 Germany gelaufen, da kaum jemand diesen Sender empfangen kann. - H. & A. Scholz -


Russische CD-ROM aus Bulgarien

Archiv der legendären Musik: ELO

Was hier so wunderbar bunt wie eine CD aussieht ist eine CD-ROM, und zwar die erste von ELO. Neben den ganzen russischen Schriftzeichen liegt noch ein Beipackzettelchen bei, in dem quasi eine Kritik dieser CD enthalten ist. Sie heißt "Archiv der legendären Musik: ELO" und enthält 14 ELO Alben auf einer CD-ROM, und zwar "No Answer" mit integrierter "Electric Light Orchestra II", "On The Third Day", "Face The Music", "A New World Record" mit inklusive angehängtem "Above The Clouds", "Out Of The Blue", "Discovery", "Time", "Secret Messages", "Balance Of Power", "Afterglow", in diesem Fall jene, auch das Album "Xanadu" nebst "Let It Run" und "Video" beinhaltet, "Part Two", und "Moment Of Truth". Insgesamt 143 Songs in Audioqualität.

Schade, daß "Eldorado" nicht mit dabei ist, sonst wäre sie fast komplett. Die CD-ROM bietet allerdings nur die Songs, keine graphischen Benutzeroberflächen oder sonst was. Es dürfte also davon auszugehen sein, daß hier jemand ein Tarnprodukt kreiert hat. Aber nichts desto trotz keine schlechte Idee, einmal alle ELO-Songs auf einer CD zu vereinen. - gutt -


Writing On The Wall

Writing On The Wall Eine 6-Song-CD von "Don't Panic Productions" erschien auf dem jungen aufstrebenden Privatlabel von Phil Bates. Eric Troyers "Fine Art Media" könnte sich davon schon eine Scheibe abschneiden. Die CD nennt sich "Writing On The Wall" (DPP0003) und ist strenggenommen keine Phil-Bates-CD, sondern ein "A Don't Panic Productions Sampler", also eine CD mit der das Label "Don't Panic" seine Künstler vorstellt. Natürlich ist es doch eine Phil-Bates-CD, da Phil alle Songs produziert und komponiert hat, und es sich bei Künstlern, die auf der CD vertreten sind, um PHIL BATES; MIK KAMINSKI; JO BATES und die "SPRING NIGHT"-Truppe handelt. Und da wohl weder MIK KAMINSKI noch JO BATES ihre Hintergrundinstrumente selbst eingespielt haben dürften, kann man davon ausgehen, daß Phil und eventuell auch andere ELO-Musiker bei deren Songs mitspielen.

Der erste Track ist "Writing On The Wall" von PHIL BATES, welcher hier als "The Yokel Mix" vorgestellt wird, was allerdings erstmal egal ist, da wir davon sowieso keinen anderen Mix kennen. Und für alle, die bei Phil's Solo CD "Naked" irgendwie gestöhnt haben, weil ihnen das ganze zu bluesig erschien, sei es hier gesagt, daß "Writing On The Wall" auf jeden Fall einen Ohrwurm-Chorus enthält, und man es als ruhigen melodischen Popsong bezeichnen könnte, der sehr gut ist. Er würde sich als Part II Song im Bombastmix mit großem Orchester auf alle Fälle gut machen. Auf diesem Album klingen die 24 Minuten trotzdem wie aus einem Guß, da die Instrumentierung mit akustischen Gitarren, Congas, Baß, nicht zu lauten Drums, manchmal noch leiser E-Gitarre und oftmals zweistimmiger Gesang auf allen Songs den gleichen Standard abliefert.

Der zweite Song ist "Hullablue" von MIK KAMINSKI welcher auf sein bald erscheinendes Album "Rhapsody & Blues" aufmerksam machen soll. Ein schönes geigiges Instrumentalstück in gewohnter Mik-Manier, mit keltischem Einschlag, eine Art Jig mit Tempiwechsel.

Der dritte Song "Stony Ground" ist eine Rhythm & Blues Ballade von JO BATES, welcher auch auf ihrem demnächst erscheindenden aber noch unbetiteltem Album mit dabei ist. Somit hat das Label "Don't Panic Productions" seine drei Künstler vorgestellt. Es folgen noch "World Without Pain" ein melodischer Ohrwurm mit sozialkritischem Text und dezemtem Synthiteppich und der Blues "Ordinary Man" als unveröffentlichte Songs von Phil Bates, um den "Sampler" damit noch aufzuwerten. Falls diese Songs nicht auf einem noch ungeplanten zweiten Phil-Bates-Soloalbum erscheinen werden, so besteht die Aufwertung darin, daß diese Tracks eben nur auf diesem Sampler erschienen sind.

Auf alle Fälle ein Zuckerstückchen ist der letzte Song der CD, "Hold On Tight", der Lynne-Track wurde auch beim "Spring Night"-Konzert im Mai 1996 gespielt und ist aber unverständlicherweise nicht auf der "Electric Night"-CD erschienen. Da diese ruhige Version wirklich eine der Besten ist die man je gehört hat, hätte es der vorhergenannten CD einen großen Gefallen getan und sie etwas aufbessern können. Die Version fängt mit einer Art "Schubiduah"-Rock-Rhythmus an und Kelly hat einen absichtlichen Fehlstart drin, in dem er "Dust My Broom" anstimmt, um dann mit einem 'sorry' in "Hold On Tight" überzugehen. Somit ist also dieser letzte Song des "Tamworth"-Konzertes nur auf dieser CD erhältlich und stellt somit den größten Kaufanreiz für alle Nicht-Phil-Bates-Fans dar: Für Lynne-Fans wegen der Cover-Version, für MOVE-Fans wegen der Beteiligung Bev Bevans, und für ELO-Fans wegen Kelly Groucutt und Mik Kaminski. Auch Gordon-Giltrap-Fans werden hier zuschlagen müssen. Alles in allem ein gut durchdachtes Konzept und auch wirklich für jeden empfehlenswert. - gutt -


Dave Morgans "Call" ist da!

Call 1997 Nun hat's endlich geklappt. Das "neue" Soloalbum von DAVID SCOTT-MORGAN, "Call 1997", von dem wir schon in Ausgabe #7 berichteten, ist inzwischen erschienen. Das Album "Call 1997" setzt sich aus verschiedenen Songs zusammen, von denen einige schon 1991 auf der privaten Kassette "All God's Blessings" (11 Songs) und 1992 auf der FACE THE MUSIC Ausgabe "All God's Blessings" (16 Songs) erschienen sind. Zwei neue Titel erschienen dann 1994 auf einer weiteren Ausgabe, "All God's Blessings '94". Alle MCs und auch die vorliegende CD haben eines gemeinsam: Den Song "God's Good Time", welcher von Jeff Lynne produziert wurde und bei dem auch Jeff und Richard mitsingen und spielen. Er ist nun erstmals auf CD erschienen und reicht somit als Kaufgrund für diese CD eigentlich schon aus. Für alle, die aber die Projekte von Richard Tandy und Dave Morgan mitbekommen haben, wie 1984 R & D mit der Single "Berlin", 1985 TANDY AND MORGAN mit der LP "Earthrise" oder 1986 THE TANDY MORGAN BAND mit "Action!", und die Songs von Dave Morgan mögen, werden vielleicht etwas mehr über "Call 1997" wissen wollen.

Dave wurde 1988 überzeugter Christ, und er singt in Englands Kirchen über sein neugefundenes Heil. Im Rahmen von FACE THE MUSIC erschien 1992 eine Fan Club CD mit unveröffentlichten Werken von TANDY MORGAN SMITH aus der Zeit von 1985 bis 1987 "The B.C. Collection", was nichts anderes bedeutet als "Before Christ Zusammenstellung", also Songs die Dave vor "seiner Christianisierung" komponiert hatte. Dave Morgan war schon immer ein guter Bekannter im ELO-Umfeld, so schrieb er bereits 1968 zwei B-Seiten für THE MOVE, veröffentlichte 1971 ein Soloalbum und wurde bekannt als Songschreiber für WISHFUL THINKING, welche einen Riesenhit in Deutschland mit "Hiroshima" hatten. Außerdem spielte er Baß bei MAGNUM, bevor er 1981 bei ELO einstieg und zusammen mit Richard Tandy weitere musikalische Projekte verfolgte.

Das Album "CALL 1997" beginnt mit "This Is The Day" der B-Seite der 1984er R&D Single "Berlin". Es ist die gleiche Version, also keine Neuaufnahme, sie wird lediglich am Ende ausgeblendet. Es folgt der erste neue Song "The Stains Of Yesterday" ein melodiöses Pop-Liedchen im Dave-Morgan-Durchschnitt. Alle Songs sind mit Rhythmuscomputer, Akustischer Gitarre, und leichtem Synthiteppich ausgestattet, wie auch das folgende "Psalm 139" welchen man als melodiöse Ballade bezeichnen könnte. "Lord's On High" erinnert am ehesten an Songs von der "The B.C. Collection", ist ähnlich instrumentiert und hat eine gute Melodie. "Done It All" ist eine zweistimmige Ballade mit gutem Chorus. Ebenfalls ein ruhiges Stück im "B.C." Stil. Es folgen nun die Songs die bereits auf den oben erwähnten Kassetten erschienen sind. "Looking", eine ruhigere Ballade und "God's Good Time", das wohl beste Stück auf der ganzen CD. Ein Gospel mit Händeklatschen und guten Tempiwechseln. Es ist wohl bezeichnend, warum Jeff Lynne gerade dieses Stück produziert hat, da es doch am meisten hergibt. "This Is My Prayer" ist, wie schon immer, ein eher langweiliges Gejammere von Dave, wobei sich die Höhen der Stimme am Aufnahmepegel des Originaltonbandes anschlagen, was man genauso hier in CD-Qualität hören kann. Den Song hätte man gut streichen und dafür das um einiges bessere "Written In My Heart" einbauen können. "Jesus Knows" mit Schlagzeug ist ein wirklich guter Popsong von Dave, während "Outside Jerusalem" eine weitere Ballade unter dem Motto "Laßt uns ihn preisen" ist. Es folgt "Me And The Lord" von der 94er Ausgabe, ein flotter Popsong wie auch "Rise And Stand" welcher gleichfalls von '94 ist. Dazwischen gibt's noch "Oh My Lord", ein schwerfälliger zwar ausdrucksstarker, aber doch belangloser Song von 92. "The Jeremiah Tree" ist ein neuer Song im Erzählstil mit Melodieanleihen und Streichersynthesizer. Erinnert spontan an PINK FLOYD's "Final Cut". Vorletzter Song ist "All For Love" von den 92er Kassetten, ein langweiliges Akustikgezupfe und Preisgesang. Der Titelsong "CALL" ist ein melodischer Popsong, hat eine sehr leise Stimme, etwas Synthi, Akustikgitarre und Rhythm, verliert sich aber in Synthigedudel, und wird einem Titelsong nicht gerecht.

Das Cover zeigt drei Bilder von Dave, eins davon mit Ehefrau Mandy Scott, und einen handgeschriebenen Text aus dem Römerbrief. Fazit: Es fällt schwer das missionarische Gehabe von Dave aus den Songs hinwegzudrängen und nur auf die Musik zu achten. Musikalisch sind die Songs gewiß nicht schlecht, doch Dave war schon viel stärker. Also wird der Hauptkaufgrund für "Call 1997" eben doch wieder mal, und das ist auch gut so, Jeff Lynnes Produktion und Beteiligung bei "God's Good Time", in CD-Qualität sein!. - gutt -


Naked jetzt auch in Deutschland

PHIL BATES Soloalbum "Naked", von dem wir schon in Ausgabe #3 berichteten, ist jetzt auch in Deutschland erschienen. Hypertension Music im BMG/Ariola Vertrieb brachte die CD diesen Sommer mit der Bestellnummer HYCD 297172 heraus. Damit das Sammeln nicht zu langweilig wird, hat die deutsche Ausgabe einige Änderungen zur englischen aufzuweisen. Das Album wurde erstmal um 2 Songs verlängert, indem man die beiden Phil-Bate-Songs vom "Don't Panic Production Sampler" in den Songablauf einbaute. "Ordinary Man" kommt nach "Fine Time" und "World Without Pain" nach "Celtic Dawn". Bei "Writing On The Wall" handelt es sich leider nicht um den "Yokel Mix" von eben erwähntem Sampler, sondern um die Originalversion, wie sie sich auch auf der englischen "Naked" befindet. Somit wird der DPP-Sampler nicht gänzlich überflüssig. Außerdem wurde auch das Artwork des Covers verändert. Man benutzte dafür ein anderes Foto aus der Aufnahmesession, und zwar jenes in der Phil in die Kamera schaut, und colorierte es nach. Ganz im Gegensatz zur englischen Ausgabe, bei der das Foto einfach abgemalt wurde. Alle Informationen aus dem ehemals vierseitigen Booklet, wurden in das nunmehr achtseitige deutsche Booklet übernommen, wenngleich auch an anderer Stelle. Zusätzlich enthält die deutsche Ausgabe noch alle Songtexte, auch die der beiden neuen Stücke. Das Album "Naked" wirkt jetzt nicht mehr wie eine Privatveröffentlichung, sondern mehr wie ein offizielles Album. Ein roter Aufkleber mit "From ELO Part II" wird schon dafür sorgen, daß die CD auch die richtige Käuferschicht erreicht. - gutt -


Weiterer "One Night"-Aufguß

Livin' Thing (Live)

LIVIN' THING (LIVE): Diese Part II CD erschien unter dem Namen ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA bei Spectrum im Poly Gramm Vertrieb von Karussell Musik mit der Bestellnummer 554 139-2. Untertitelt als Serie "Stars Of The World", welche ausgesuchte Superstars zum Taschenbuchpreis verspricht. Das Coverphoto zeigt ELO bei ihrer 1975er Deutschlandtournee. Alle Songtitel entstammen wieder dem Konzert in Sydney 1995, wurden aber diesmal auch wieder in anderer Reihenfolge zusammengestellt und durch (falschen) Applaus "eingerahmt":

LIVIN' THING / SWEET TALKIN' WOMAN / DO YA / DON'T BRING ME DOWN / TELEPHONE LINE / THE FOX / LAST TRAIN TO LONDON / EVIL WOMAN / CONFUSION / (ELDORADO OVERTURE) CAN'T GET IT OUT OF MY HEAD / MR. BLUE SKY / AIN'T NECESSARILY SO / TURN TO STONE / HOLD ON TIGHT. Mit "The Fox" und "Ain't Necessarily So" hat man wenigstens bei der Auswahl der ELO Part II Songs ein geschicktes Händchen bewiesen. - gutt -


Woody war in Deutschland...

...und kaum einer hat es vorher erfahren. Am Freitag, den 25.07.1997 spielte Roy Wood als "Special Guest der" SAS BAND in Weinstadt-Beutelsbach, am 26.07. in Göppingen und am 27.07. in Ulm. Die SAS BAND ist eine Benefizband aus London und spielte diese drei Gigs für den Förderkreis Krebskranker Kinder e.V. in Stuttgart. Neben der AOK gab es noch über 30 andere lokale Sponsoren.

Die SAS Band besteht aus dem musikalischen Direktor Spike Edney an den Keyboards, der schon mit Brian May und Bon Jovi gespielt hat, Gitarrist Jamie Moses, der ebenfalls bei Brian May und den Pretenders spielte, Gitarrist Laurie Wisefield von Wishbone Ash, Drummer John Marter von Alaska und Marillion war der Schlagzeuger, und als Bassist fungierte Neil Murray, der schon bei Whitesnake und vor allem bei Toni Iommi und Bev Bevan's "Wonderful Land" mitgespielt hat. Als Sänger betrat bei den ersten drei Songs Tony Hadley von Spandau Ballett die Bühne, inklusive "Through The Barricades", für die nächsten drei Songs folgte Matt Paul Young, der Sänger von Mike And The Mechanics, mit "All I Need Is A Miracle", "Let's Spend The Night Together", und "Substitute" von THE WHO, ihm folgte der neue Sänger von Marillion, Steve aus der Schweiz. Der vierte Sänger war Roy Wood, der natürlich nur mit seiner Gitarre auftrat. Sein Set begann mit dem Riff von BRONTOSAURUS welches dann in CALIFORNIA MAN überging. Danach gab's FIRE BRIGADE und BLACKBERRY WAY mit Publikumsgesang. Nach Roy betrat Roger Chapman die Bühne mit "Superstition", "Go To Papa" und "Shadow On The Wall", bevor die beiden Damen vom Backgroundgesang als Überraschung "Waterloo" und "Dancing Queen" darboten. Sie nennen sich FABBA und treten damit in UK auf. Als Abschluß gab's dann noch mal Tony Hadley mit "Crazy Little Thing Called Love" bevor dann alle Sänger auf die Bühne kamen und "With A Litte Help From My Friends" in der Cocker-Version sangen. Als Zugabe gab's dann noch "All The Young Dudes" von Bowie und ein Acappellastück.

Das ganze hat sich wahrlich gelohnt, zumal die Anreise für Süddeutsche nun mal kein großer Aufwand war. Schade ist allerdings, daß man FTM nicht schon vorher von offizieller Seite aus informierte. Sicherlich wären einige von Euch gerne hingegangen, wenn Ihr es nur gewußt hättet. Gerade die Nicht-Woody Fans hätten ihre Sammlung von ELO-Gründungsmitgliedern vervollständigen können. Das ganze war ja auch nicht teuer, für nur 32 DM, wovon 9 DM an die Stiftung gingen, gab es neben der SAS BAND noch die lokalen Vorgruppen GALLAHAD; SKIN DEEP aus dem Heavy-Metall-Bereich und MON AMOUR eine Hard-Rock-Band, welche auch ein DEEP PURPLE-Medley im Set hatten. Die CLEVER TWATS spielten West-Coast Musik auf akustischen Gitarren und stimmten somit auf vergangen Zeiten ein. Leider waren zu Beginn dieses Konzertes in Göppingen, welches auf dem ausgedienten Militärstützpunkt "Cooke Barracks" stattfand, nur 25 Leute anwesend. Plakate gab es keine, da die Hauptwerbung in den lokalen Zeitungen stattgefunden hat (und überregional in der BILD Zeitung!!!). Am Ende waren es dann bestimmt zwischen 300 und 500 Besucher, doch mit massiverer Werbung hätte man noch mehr Menschen für den guten Zweck locken können. Wir trafen Roy vor der Show, wo er bereit war 10 Autogrammkarten für uns zu signieren. Auf die Frage wie diese Kombination zustande kam, meinte Roy scherzhaft, er wußte es vor drei Tagen auch noch nicht, daß er heute in Deutschland sein wird. Nach 28 Jahren zum ersten mal wieder in Deutschland getourt, daß ist doch schon was! - gutt -


"Can't Get It Out Of My Head" Coverversion

Die "amerikanische (!!!) Brit-Pop Band" FOUNTAINS OF WAYNE coverte auf ihrer Single CD "Sink To The Bottom" den ELO-Song "Can't Get It Out Of My Head". "Sink To The Bottom" wird vielen vielleicht im Ohr sein, da es ein sehr "Beatlischer", oasismäßiger Heavy-Gitarren-Popsong mit guten Harmonien ist. Die ELO-Coverversion wurde am 2. Februar 1997 live im Jacksonville Colliseum in Florida aufgenomen. Nur von 2 Gitarren, Baß und Schlagzeug getragen, zeigt dieser Lynne-Song doch wieder mal, welch eine gute zeitlose Ballade der Meister hier geschaffen hat. Echt empfehlenswert! Kleine textliche Veränderungen, in denen aus "Bank Job..." "Day Job..." wurde, geben dem Song wohl eine gute 1997er Note und könnte für viele jüngere Konzertbesucher ein echter Aufhänger werden. - gutt -


Letzte Änderung: 19.03.2001